25. Juli – Thietmars Geburtstag. Abkühlung im Dom gefällig?

Am 25. Juli 976, also vor genau 1.042 Jahren, wurde Bischof Thietmar von Merseburg geboren. Wer ihm an seinem Geburtstag einen Besuch abstatten möchte, kann in Anbetracht der aktuellen Außentemperaturen sogar mit einer Erfrischung rechnen. Im Merseburger Dom herrschen angenehme 22 °C.

Wer Thietmar „nah“ sein möchte, kann ihn an seinem Grab mittig in der Bischofskapelle im nördlichen Querhaus, links vom Hohen Chor, im Dom besuchen und seiner gedenken. Damit würde sein größter Wunsch, die Memoria, das Totengedenken, erfüllt. Die Memoria war einer der Hauptgründe, der ihn veranlasste, seine weltberühmte Chronik zu verfassen. Er wollte dafür sorgen, dass das Wirken der großen Ottonenherrscher, aber auch die einstige Bedeutung der Stadt Merseburg nicht in Vergessenheit geriet. Ebenso hob er die Taten zahlreicher Zeitgenossen in seiner Chronik hervor und schuf letztlich sich selbst ein ewiges Denkmal. Eine Reise in „Thietmars Welt“ ermöglicht die gleichnamige Sonderausstellung im Merseburger Dom und in der Curia Nova (Willi-Sitte-Galerie) noch bis zum 4. November 2018.

Oft gezeigt wird derzeit ein besonderes Bildnis Thietmars: Die Thietmar-Brunnenfigur aus dem Kreuzhof des Merseburger Doms. Der Brunnen wurde im Jahr 2006 nach historischem Vorbild wiederhergestellt. Als zentrale Person in der Geschichte des Merseburger Doms erhielt Bischof Thietmar hier in der Mitte des Domensembles ein besonderes Denkmal. Die Bronzeplastik zeigt ihn beim Verfassen seiner Chronik. Drei Reliefs geben bedeutende Momente in seinem Leben wieder. Am Schreibpult findet sich ein “T”. Vorbild dafür ist eine T-Initiale aus einer von ihm eigenhändig verfassten Schrift. Dieses “T” findet sich auch auf allen Werbemitteln zur Ausstellung wieder. Den Sockel ziert eine Inschrift, die aus folgender Passage der Chronik entnommen wurde:
“Die Chronik Thietmars, lieber Leser, verlangt nach etwas Geneigtheit. Nutze sie täglich, so vertreibt Sie Kummer und Langeweile. Ziehe sie vor dem Spiel und anderen eitelen Dingen. Preise die Gerechten und bete für die Sünder. Wer immer mit einem bedeutenden Werke hervortritt, erhofft sich davon Nutzen für Gegenwart und Zukunft, je nach Geschick und Begabung möglichst große Verbreitung der ihm anvertrauten Dinge und ihre Überlieferung zu immerdar lebendigem Erinnern.”